Naviera Austral

Seit einigen Tagen schon, hatten wir uns entschieden, mal anders voranzukommen als per Anhalter. Da es im Süden Chiles viele Fjorde gibt, bestand die Möglichkeit für uns, mit der Fähre einen Teil unserer Strecke in Richtung Norden zurückzulegen. Also buchten wir von Coyhaiyque aus Tickets für das Schiff Queulat, das am Montag Abend in Puerto Chacabuco ablegen sollte. Noch bevor wir Coyhaique verließen und die Tickets endgültig gebucht hatten, war der Abfahrtstermin um einen halben Tag nach hinten verlegt worden.

Dennoch fuhren wir per Anhalter nach Puerto Aysén, einen kleinen Ort in der Nähe des noch kleineren Puerto Chacabuco. Als wir dort ankamen und die Zeit nochmal überprüften, war die Fähre schon auf Dienstag Abend um 21 Uhr verlegt worden, also mittlerweile 24 Stunden zu spät. Am nächsten Tag, dem Tag der Abfahrt, kamen nochmals 2 Stunden dazu. Und als wir dann schlussendlich am Hafen standen, war der Abfahrtszeitpunkt 1 Uhr nachts am Mittwoch, somit 28 Stunden später als ursprünglich angepeilt. Das machte aber nichts, denn wir konnten die Zeit auf einem sehr schönen Campingplatz überbrücken. Interessanter war, dass das Fährunternehmen Naviera Austral mitteilte, dass der Zielhafen Quellon auf der Insel Chiloe unter Umständen nicht angefahren werden kann und Puerto Montt als Ausweichshafen steht. Aber das war noch nicht sicher. Wir gingen also auf die Fähre ohne zu wissen, wo wir am Ende ankommen würden.

Nachdem die Fähre nur mäßig belegt war, konnten wir es uns zur späten Stunde bequem machen und uns ausbreiten.

Diana auf einem der tatsächlich sehr bequemen Sitze

Die Fähre zuckelte wenig später mit maximal 30 km/h los. Planmäßig sollte die Fahrt 30 Stunden dauern. Zum leisen Surren des Motors schliefen wir wenig später auch schon ein.

Tatsächlich recht gut ausgeschlafen, wachten wir am nächsten Morgen erst gegen 9 Uhr auf. Der Blick aus dem Fenster gefiel uns gleich sehr gut:

Unsere Route führte konstant durch die chilenischen Fjorde und so verbrachten wir viel Zeit auf den Außendecks der Fähre Queulat.

Blick in Fahrtrichtung
Auch tierische Mitfahrer gab es an Bord
Diana beim Beobachten der Umgebung

Immer wieder wurde ein kleiner Hafen im Nirgendwo angefahren. Dann wurde Ent- und Beladen, oft mit unnachvollziehbarer Taktik. Trotzdem passten am Ende alle LKWs, PKWs und Caravans an Bord.

Hier liegt die Queulat im Hafen von Puerto Cisnes
Perfekte Gelegenheit für die Hunde, um ein wenig über das untere Deck zu rennen

Dann wurde die Fahrt durch die schönen Fjorde immer wieder fortgesetzt:

Und es wurden wieder winzige „Häfen“ angefahren.

Zu späterer Stunde gab es noch einen schönen, wenn auch kühlen, Sonnenuntergang.

Mittlerweile hatte sich die Nachricht unter den Passagieren ausgebreitet, dass weder Puerto Montt noch Quellon, sondern Castro auf Chiloe das Ziel unserer Fahrt werden sollte. Das war uns mehr als Recht, denn so waren wir näher an unseren Zielen auf Chiloe.

Nach einer sehr schaukligen Nacht, da wir mittlerweile aus dem Schutz der Fjorde herausgefahren waren, erreichten wir am Morgen die Insel Chiloe im Sonnenschein. Daher noch ein paar letzte Ausblicke aus der Fähre:

Der Beschützer der Seile
Viele Hunde an Bord
Im Hintergrund Chiloe
Die Fähre Queulat
Auf der rechten Seite ist unsere Route durch die Fjorde kartographisch dargestellt