Osh ist die zweitgrößte Stadt Kirgistans und die inoffizielle Hauptstadt des Südens. Für die erste Nacht kommen wir in einem kleinen Hostel im Zentrum unter. Osh ist für den großen und billigen Bazar im Stadtzentrum bekannt, den wir natürlich nicht auslassen. Dort lassen wir bspw. den Reißverschluss eines Pullovers reparieren. Das läuft so ab, dass man zunächst die Ersatzteile auf dem Bazar besorgt, mit diesen dann zu einem Stand mit Nähmaschine geht und dort die Klamotten richten lässt. Die Reparatur kostet gerade einmal 100 Com und der Reißverschluss 50 Com (zusammen circa 1,80 €).

Die Schachspiele zwischen den Händlern finden häufig Zuschauer. Auch wir gesellen uns zum Public Viewing. Die beiden Spieler sind hochkonzentriert, bis einer einen Zug tätig und auf einmal laut und schadenfreudig „Schach!“ ruft. Ein paar Sekunden geht der andere Spieler noch hektisch alle Möglichkeiten durch, bis er alle Figuren hastig vom Feld räumt und der Gewinner hämisch lacht. Die Zuschauer strömen sofort in alle Richtungen des Bazars weg.
Ein Teil des Bazars widmet sich der Zubereitung und dem Verkauf von Fleisch. In Kirgistan wird häufig Schafsfleisch verzehrt und im Sinne der Nachhaltigkeit jeder Teil des Tieres verwertet. Dazu gehört auch, dass der Kopf auf dem Bazar gekauft werden kann, inklusive der Augen im Schädel, entweder im geräucherte Zustand, was stark an Schrumpelköpfe erinnert oder im rohen Zustand.
Das folgende Bild ist unter Umständen nichts für den schwachen Magen!

Ansonsten ist die Stimmung auf dem Bazar recht ausgelassen und es läuft eine dreiköpfige Musikergruppe durch die breiten Gänge, die Endloslieder spielt – die drei erinnern uns ein wenig an die Cantina Band.

Das Stadtbild von Osh ist durch den Sulayman-Too Berg im Zentrum gekennzeichnet, der von der UNESCO unter Schutz gestellt wurde. Darauf befindet sich die wohl kleinste Moschee die wir auf unserer Reise bisher gesehen haben.

Auch in Osh sind einige Kinder wieder fasziniert von unseren Kameras und wollen fotografiert werden. Dabei sind manche so aufgeregt gewesen, dass sie glatt vergessen haben, das Sandwich in der Hand noch fertig zu Essen.

Unsere zweite Nacht in Osh dürfen wir bei den Eltern unseres Couchsurfing-Hosts Nurmukhammad aus Bischkek verbringen.
